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Das richtige Händchen für die Mitarbeiter

... entscheidet mit über den Erfolg eines gastronomischen Betriebes, ist sich Thomas Pütter sicher. Wie man es einsetzt, zeigt der Experte für Mitarbeiterbegeisterung und Unternehmensstrategie in unterhaltsamen Seminaren auf.

Roh. Gar. Zerkocht. Wem schmeckt mein Unternehmen (noch)? Mit diesem leicht provokanten Titel luden die Industrie und Handelskammern (IHK) Leipzig, Halle-Dessau und Chemnitz gemeinsam mit dem Dehoga-Regionalverband Leipzig Ende 2017 zu einem ganztägigen Seminar ein. 120 Hoteliers
und Gastronomen wollten wissen, wie sie attraktive Arbeitgeber werden und bleiben und holten sich Inspiration von einem Experten.

Thomas Pütter fesselte seine Zuhörer bis zur letzten Minute und gab ihnen charmant und unterhaltsam viele Denkanstöße für das unternehmerische Handeln mit. Klare Kante für die Generationen Y und Z Beispielsweise für den Umgang mit der jungen Generation. Wer gute Azubis in den, junge Leute an das Unternehmen binden und sie aktiver erleben möchte, muss sie verstehen,
sagt Pütter. Sie richtig zu führen, entscheide mit über den Erfolg des Betriebes. Die neuen Generationen Y und Z haben andere Bedürfnisse und Erwartungen und wirbeln damit die Arbeitskultur kräftig auf. Führung wird akzeptiert, muss aber den Arbeitnehmer in seiner Entwicklung voran bringen. Arbeit muss in sein Leben integrierbar sein. Life-Work-Balance wird zur Life-Balance. Und: Arbeit muss Sinn ergeben, also den persönlichen Werten entsprechen. Schon im Jahr 2020 werden 50 Prozent der Mitarbeiter der Generation Y angehören, 20 Prozent der Generation Z – das sind die mit den Helikoptereltern, verdeutlicht Pütter und mahnt ein Update an. „Die jungen Leute brauchen klare Kante, das heißt klare Regeln, Ansagen, Hierarchien“, sagt er und fordert Unternehmer auf: Organigramm aufstellen, Verantwortlichkeiten festlegen, Leitbild erarbeiten,
Vision entwickeln!

Das Beispiel Wolfsrudel
Welche Positionen die unterschiedlichen Charaktere in einem Team einnehmen und ausfüllen sollten, verdeutlichte der Experte am Beispiel eines Wolfsrudels: die Schwachen laufen vorn, sonst gehen sie und ihr Wissen verloren. Die Stärksten bilden die Mitte, denn sie beschützen alle anderen.
Der Leitwolf behält von ganz hinten alle(s) im Blick. Die Kommunikationswege zwischen den Teammitgliedern sollte das Organigramm mit verzeichnen. Für die Führung eines Teams stellt Pütter den Hoteliers und Gastronomen im Seminar sehr unterhaltsam die möglichen Mittel vor, wie etwa die Jahreszielplantagung, die Meeting Struktur, systematische Mitarbeitergespräche und die regelmäßige Stimmungsabfrage. In jedem Unternehmen übernehmen Fachkräfte, Manager und Unternehmer eine klar definierte Rolle.

Drei Rollen im Unternehmen
Fachkräfte arbeiten im Betrieb, Manager im und am Betrieb, Unternehmer an Strategie und Zukunft. Chefs, die versuchen, alle drei Rollen auszufüllen, gehen abends zerrissen nach Hause, mahnt Pütter und ergänzt: „Ein Unternehmer ist die größte Gefahr fürs Unternehmen, wenn er schlecht ist.“ Er empfiehlt den Seminarteilnehmern sich anhand des Reiss Motivation Profils nach Prof. Steven Reiss selbst zu testen: Was lässt mich blühen? Was lässt mich welken? Für Gespräche, Diskussionen und Auseinandersetzungen mit Mitarbeitern rät der Experte, sich der WWW-Formel zu bedienen: meine Wahrnehmung, wie es mir geht = Wirkung, was ich mir wünsche = Wunsch und bringt ein Beispiel:
„Ich sehe, Sie haben sich nicht an die Vorgabe gehalten. Das ärgert mich, weil es Kunden verprellt. Ich wünsche mir, dass Sie die Arbeit so wie vereinbart erledigen.“

Die Zimmer der Veränderung
Thomas Pütter bricht in diesem Zusammenhang eine Lanze für Rituale im Betrieb. Wertschätzung findet über Rituale statt, sagt er. Dann geht der Experte für Mitarbeiterbegeisterung auf das Thema Veränderung ein und entwirft ein Haus mit den Zimmern Zufriedenheit, Verleugnung, Verwirrung, Erneuerung – auch die Zimmer der Veränderung genannt. Wer in seinem Betrieb etwas zum Positiven ändern möchte und Widerständen dabei erfolgreich begegnen will, muss all diese Zimmer bzw. Phasen durchlaufen. Und der Chef muss seine Mannschaft durch diese Räume führen.

Das neue Buch von Thomas Pütter und Ines Eulzer fordert dazu auf, Mitarbeiter-und Unternehmensführung neu zu denken, um erfolgreich zu bleiben.

Text: Birgit Lehmann

 

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