Diese Motivatoren wirken wirklich! 5 Tipps für mehr Mitarbeitermotivation
Schnell zum Supermarkt um die Ecke laufen und einen Sack voll Motivation kaufen – das wäre schön, oder nicht? Leider ist das nicht möglich und so zieht sich so mancher Tag im Job wie Kaugummi. Doch das muss nicht sein. Denn mit den richtigen Motivatoren lässt sich die Motivation bei jedem Menschen wecken. Worauf es ankommt, sind die richtigen Werkzeuge. Wie Sie diese finden und welche Tipps in Sachen Mitarbeitermotivation wirklich weiterhelfen, lesen Sie in diesem Beitrag.
Gut aufgestellt mit dem Herzberg-Modell
Das Herzberg-Modell sagt Ihnen nichts? Dann wird es jetzt höchste Zeit, mehr darüber zu erfahren. Geht es um das Thema Mitarbeitermotivation, unterscheidet das Herzberg-Modell zwischen zwei Einflussgrößen: den Hygienefaktoren und den Motivatoren. Erstere haben nichts mit der Sauberkeit im Büro zu tun, sondern beschreiben die Arbeitsbedingungen. Gemeint ist also die mentale und emotionale Hygiene. Die Motivatoren beinhalten all die Anreize, die einen Menschen dazu bewegen, etwas zu tun.
Das Herzberg-Modell unterscheidet strikt zwischen diesen beiden Faktoren, denn nur so lassen sich die gewünschten Effekte der Mitarbeitermotivation erzielen. Mit anderen Worten: Wenn die Hygienefaktoren im Team nicht stimmen, helfen die besten Motivatoren nicht und wenn es keine geeigneten Motivatoren gibt, wirken sich die Hygienefaktoren auch nicht positiv auf die Motivation der Mitarbeiter aus. Wollen Sie als Führungskraft Ihre Mitarbeiter wirklich effektiv und langfristig motivieren, sollten Sie immer beide Einflussgrößen berücksichtigen. Wie das in der Realität funktioniert, zeigen Ihnen folgende fünf Tipps.
1. Nehmen Sie die Anliegen Ihrer Mitarbeiter ernst und bauen Sie Demotivation ab
Stellen Sie sich vor, ein Mitarbeiter eröffnet Ihnen, dass er die Arbeitsbedingungen in seinem Job nicht akzeptabel empfindet. Vielleicht stimmt die Atmosphäre im Team nicht, vielleicht ist es die Verteilung der Urlaubstage oder aber es ist die Bezahlung. Die Gründe, weswegen jemand nicht mit den Hygienefaktoren einverstanden ist, können extrem vielfältig sein und von Mitarbeiter zu Mitarbeiter variieren. Anstatt jetzt irgendeinen Motivatoren hervorzuzaubern, kommt es in erster Linie darauf an, dass Sie die Missstände beseitigen.
Ist das gefühlsmäßige Fass Ihrer Mitarbeiter voll von Demotivation und Frust, passt nichts mehr rein. Wenn Sie jetzt mit einer ordentlichen Motivationsspritze kommen, bringt das gar nichts. Denn voll ist voll. Das gilt auch für ein Fass voller Unzufriedenheit. Da ist kein Platz mehr für Motivatoren, egal wie klein oder groß diese sind. Herrscht also beispielsweise ein Dauerkonflikt zwischen zwei Mitarbeitern Ihres Teams (Hygienefaktor Beziehungsqualität) und killt dieser die Stimmung aller Beteiligten, sollten Sie den Konflikt zunächst klären, bevor Sie mit irgendwelchen Motivatoren um die Ecke kommen. Diese sind erst in einem zweiten Schritt angebracht – wenn Sie die Hygienefaktoren bereinigt haben.
2. Nehmen Sie sich Zeit, die richtigen Motivatoren zu finden
Die Hygienefaktoren stimmen, aber Ihre Mitarbeiter arbeiten trotzdem nicht mit voller Power? Dann ist ein anderer Impuls notwendig, und zwar ein passender Motivator. Die schlechte Nachricht: Alle im Team ticken anders und lassen sich deswegen ganz unterschiedlich motivieren. Die gute Nachricht: Mit ein wenig Arbeit werden Sie für jeden Mitarbeiter den richtigen Motivator finden. Worauf es dabei ankommt, sind Ihre Fähigkeiten als Führungskraft – und genügend Zeit. Denn um die richtigen Motivatoren für jedes Teammitglied zu ermitteln und darüber die Arbeitsmotivation Ihrer Mitarbeiter zu verbessern, sollten Sie auf regelmäßige Feedbackgespräche setzen. Sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitern, fragen Sie sie nach ihrer Zufriedenheit am Arbeitsplatz und finden Sie gemeinsam heraus, was sich verändern müsste, damit Ihre Mitarbeiter motivierter arbeiten.
Ist der neue Firmenwagen, der turnusmäßig gerade ansteht, für den Mitarbeiter der gerade Vater geworden ist motivierend oder sind es eher ein paar zusätzliche freie Tage als Überstundenausgleich? Was ist einem Azubi wichtiger: Regelmäßige Schulungen oder mehr eigene Verantwortung? Die Auswahl des richtigen Motivators will wohl überlegt sein. Dafür sollten Sie als Führungskraft ein vertrauliches Verhältnis zu Ihrem Team haben und sich regelmäßig Zeit für Gespräche nehmen. So schaffen Sie es dauerhaft, die richtigen Motivatoren zu finden.
3. Machen Sie regelmäßige Stimmungsabfragen
Wenn Sie Motivatoren suchen, die wirklich wirken, dann sollten Sie neben persönlichen Mitarbeitergesprächen auf regelmäßige Stimmungsabfragen setzen. Damit können Sie zum einen sich selbst und Ihre Fähigkeiten als Führungskraft überprüfen, zum anderen finden Sie so schnell heraus, wenn die Mitarbeitermotivation sinkt und einen kleinen Anschub braucht. Stimmungsabfragen helfen Ihnen, den Status Quo des Teams darzustellen und machen zudem die unterschiedliche Wahrnehmung der Hygienefaktoren deutlich. Außerdem geben sie Ihnen die Möglichkeit, schnell und pro-aktiv zu handeln, falls die Atmosphäre im Team zu kippen droht.
Dabei bietet es sich an, folgende Spielregeln zu beachten:
- Alle Mitarbeiter beantworten die Frage: Wie nimmst du aktuell die Stimmung im Betrieb/Team wahr?
- Der Mitarbeiter bewertet seine Zufriedenheit auf einer 4er-Skala bei 25, 50, 75 oder 100 Prozent
- Der Abfrage-Rhythmus ist für ein ganzes Jahr festgelegt (z.B. monatlich, quartalsweise, halbjährlich) oder findet bei besonderen Gegebenheiten situativ statt.
- Die Abfrage ist anonym und alle Umschläge landen in einem eigens dafür vorgesehenen Briefkasten.
- Liegt das Ergebnis der Gesamtzufriedenheit unter 80 Prozent, muss die Führungskraft mit konkreten Maßnahmen gegensteuern.
4. Entwickeln Sie ein gemeinsames Abteilungsleitbild
Generell arbeitet es sich besser, wenn alle das gleiche Ziel haben. Deswegen bietet es sich an, dass Sie gemeinsam mit Ihrem Team ein Abteilungs- oder Teamleitbild entwickeln. Darin halten Sie die Ziele Ihres Teams fest und definieren gegebenenfalls Regeln für die Zusammenarbeit. Die Erstellung des Leitbildes ist ein Prozess, den alle zusammen flexibel ergänzen können. Entwickelt sich das Team weiter, so entwickelt sich auch das Leitbild. Ziel ist es, dass es eine Art Leuchtturm-Funktion hat, an dem sich alle in turbulenten Phasen orientieren können. Hängt das Team einmal durch, so kann das Leitbild ein toller Motivator sein, der daran erinnert, wofür sie alle eigentlich arbeiten.
5. Geben Sie Ihren Mitarbeitern Orientierung
Klare Strukturen geben Halt. Definieren Sie, wer für welche Aufgaben zuständig ist und kommunizieren Sie das an Ihr Team. So schaffen Sie den Rahmen für Orientierung. Kennt jeder seinen Platz, steigt die Zufriedenheit im ganzen Team. Und das fördert die Motivation. Denn wer gerne und ohne psychischen Stress arbeitet, ist generell motivierter. Hinzu kommt, dass vor allem Auszubildende gewisse Strukturen als Motivatoren brauchen. Wissen sie, wer wofür zuständig ist, haben sie das Gefühl, mit ihren oftmals neuen Aufgaben nicht allein zu sein. Außerdem fühlen sich andere Mitarbeiter nicht genervt, wenn Azubis mit den „falschen“ Themen zu ihnen kommen. Ein Organigramm der Zuständigkeiten kann deswegen ein tolles Mittel sein, um die Mitarbeitermotivation hoch zu halten.