DENK NEU Logo

Warum eine Porschefahrt bei Nacht Projekte retten kann!

Die 5 häufigsten Arten wie Projekte zu Grabe getragen werden

#

Rollende Augen, gelangweilte Gesichter oder strikte Ablehnung: Wie sind die Reaktionen eigentlich in Ihrem Betrieb, wenn Ihr Chef mit einem neuen Projekt um die Ecke kommt? Gehören Sie auch zu den Führungskräften, die bereits unter Projekten begraben sind? Oder überwiegt in Ihrem Betrieb eher die Vorgehensweise „Wir gründen mal einen Arbeitskreis, damit der Chef beruhigt ist!“ und irgendwann verläuft das Ganze im Sande?

Unsere Überzeugung: Die Begeisterung für neue Projekte hängt immer davon ab, wie erfolgreich die letzten liefen!

Methode 1: "Über die Ziellinie retten"
Das Projekt wird gesichtswahrend für alle Beteiligten offiziell als „erfolgreich“ bewertet.
Wobei alle wissen, dass die Resultate mehr als dünn sind.

Ergebnis: Das Wort „Projekt“ wird künftig gemieden.

Methode 2: "Notbremse"
Abruptes Ende eines Projektes durch die Verantwortlichen ohne weitere Infos ans Team.
Ergebnis: Der Buschfunk springt an und die Mitarbeiter halten künftig „Sicherheits-Abstand“ zu Projekten.

Methode 3: "Geänderte Prioritäten"
Die Entscheider ändern die Richtung, obwohl das Projekt sehr erfolgreich war.
Ergebnis: Frust und Unverständnis der Beteiligten.

Methode 4: "Versanden"
Das Projekt verliert an Energie und wandert auf der Prioritätenliste nach unten. Die Aktivitäten werden immer weniger. Ohne dass es ein formelles Ende gibt, ist das Projekt irgendwann verschwunden.
Ergebnis: Beim nächsten Projekt denken alle: „Komm wir spielen mal mit, das geht eh nicht lange…“

Methode 5: "Undercover-Fortführung"
Ein eigentlich offiziell gestopptes Projekt wird von den Beteiligten einfach weitergemacht, was zwangsläufig zu Konflikten führt.
Ergebnis: Mitarbeiter setzen sich in die „jetzt-erst-recht-Trotzkiste“ und werden sich danach von Projekten fern halten.

Mitarbeiter, die solche Arten des Projekt-Abbruchs erlebt haben, haben logischerweise eine ablehnende oder zumindest skeptische Grundhaltung gegenüber neuen Projekten. Was können wir als Unternehmer und Führungskräfte also tun, um das Image von Projekten wieder positiv zu besetzen?

Für gewöhnlich starten wir neue Projekte mit einem schön ausformulierten Konzept. Wir definieren das Ziel, an dem wir in sechs oder zwölf Monaten landen wollen, planen die großen Meilensteine und die vielen notwendigen Maßnahmen - und das idealerweise so detailliert wie möglich. Danach stecken wir unsere Energie darein, den Plan mit allen Entscheidern und wichtigen Gremien auszudiskutieren und ihn so gut es geht durchzuboxen.

Blöd ist nur, wenn sich während des Kampfes durch alle Instanzen Rahmenbedingungen wie Kundenbedürfnisse, Lieferantenbedingungen oder Teamkonstellationen schon wieder geändert haben. Der Plan muss ständig korrigiert und manchmal sogar ganz über Bord geworfen werden. Und so bleiben notwendige Veränderungen auf der Strecke.

Wäre es da nicht klüger, die Methode zu wechseln und agil vorzugehen? Denn realistisch betrachtet ist unsere Wirtschaftswelt inzwischen so schnelllebig, dass in der Planungsphase von Projekten weder alle Rahmenbedingungen bekannt sind, noch diese dann stabil bleiben. Denken wir also mal  neu und wechseln auf eine andere Herangehensweise!

Stellen Sie sich eine Porschefahrt bei Nacht vor: Sind Sie zügig unterwegs, haben Sie immer nur den  Überblick über die nächsten 300 Meter, die das Scheinwerferlicht gerade erleuchtet. Da macht es wenig Sinn, jetzt entscheiden zu wollen, in welche Richtung Sie in drei Kilometern lenken werden.

Und genauso kann man auch an Projekte herangehen: Man legt das Ziel fest, dass erreicht werden soll und fährt dann auf Sicht. Man plant seine Schritte und Maßnahmen also nur immer für einen überschaubaren Zeitraum. Kommen während dieser Phase neue Variablen ins Spiel, können diese im nächsten Planungsschritt einbezogen werden. Gibt es Überraschungen oder Wechsel im Team, können zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden. Das Ziel bleibt das Gleiche, aber die Schritte, um zum Ziel zu gelangen, werden dynamisch entsprechend der aktuellen Bedingungen entwickelt. So bleiben Sie während des Prozesses flexibel und können proaktiv sein.

Übrigens ist es auch im Tagesgeschäft immer häufiger der Fall, dass wir von Überraschungen und gefühlten Hiobsbotschaften von Mitarbeiter- oder Kundenseite überrollt werden.

Auch da kann es hilfreich und befreiend sein, sich einfach mal laut zu sagen: „Ok, dann vergesse ich jetzt mal meinen Tagesplan und stelle um auf PORSCHEFAHRT BEI NACHT!“

von Thomas Pütter


Seminare
Newsletter