Richtig Feedback geben – das sind die wichtigsten Tipps
Feedback geben und bekommen gehört zu jedem Job dazu. Vor allem für Führungskräfte ist Feedback extrem wichtig, um Mitarbeiter dauerhaft zu motivieren und erfolgreich zu führen. Denn nur zufriedene Mitarbeiter arbeiten gerne und entfalten ihr volles Potenzial. Doch gerade negative Kritik ist oft ein unbeliebter Gesprächsanlass. Denn wie lässt sich Kritik verpacken, ohne einen Menschen zu verletzen? Und wie wirkt Lob ehrlich und nicht übertrieben? Das und weitere, einfach umzusetzende Tipps zum richtigen Feedback geben erfahren Sie in diesem Beitrag.
Ohne Feedback keine Entwicklung, ohne Entwicklung kein Erfolg
Geht es für Sie als Führungskraft darum, Ihren Mitarbeitern Feedback zu geben, fangen Sie am Besten mit einer entscheidenden und grundlegenden Frage an: Was wollen Sie bei Ihren Mitarbeitern erreichen? Unabhängig von der Branche lauten die Antworten meistens ähnlich: Wir wünschen uns zufriedene, motivierte Mitarbeiter. Wir möchten ein harmonisches Arbeitsklima schaffen. Wir wollen, dass unsere Mitarbeiter ihr volles Potenzial entfalten können. Das zu erreichen, ist kein Hexenwerk. Letztendlich ist es „nur“ die Kommunikation, auf die es ankommt.
Wenn Sie sich nun also mit der Kommunikation zwischen Ihnen und Ihren Mitarbeitern sowie Kollegen beschäftigen, werden Sie schnell merken, dass es sich hier um mehr handelt, als um das reine Sprechen miteinander. Denn von der Qualität der Kommunikation in Ihrem Betrieb hängt der gesamte Erfolg ab. Und hier kommt das Thema Feedback geben ins Spiel. Denn auch Feedback ist Kommunikation. Es ist nötig, damit Ihre Mitarbeiter ihr volles Potenzial entfalten und sich sowie ihre Fähigkeiten optimal entwickeln können. Das kommt am Ende der Arbeitsatmosphäre in Ihrem Team und dem Erfolg des ganzen Unternehmens zugute.
Mitarbeiter erfolgreich führen ohne Missverständnisse
Führen Sie eine Unterhaltung mit nur einem, zwei oder auch mehreren Ihrer Mitarbeiter, treffen unterschiedliche Meinungen und Werte aufeinander. So können im Teammeeting schnell Diskussionen entstehen. Dann kommt es auf eine deutliche Artikulation Ihrer Vorstellungen und Erwartungen an, um diese klar an Ihre Mitarbeiter vermitteln zu können. Das vermeidet Missverständnisse durch unklare Ansagen und beugt Unstimmigkeiten im Team vor. Für Sie als Führungskraft stellt sich dabei die Frage: Wie kann ich meinen Mitarbeitern richtiges und gutes Feedback geben?
Generell kommt es bei gutem Feedback auf mehrere wichtige Punkte an, die einander beeinflussen. Deswegen gilt in jedem Fall: Feedback geben muss geübt werden! Und mit den richtigen Methoden geht das schnell, einfach und klappt garantiert. Denn am Ende geht es darum, einem anderen Menschen die eigene Meinung zu übermitteln, ohne diesen zu verletzen. Extreme führen dabei nicht zum Ziel. Kuschelkurs oder Hysterie haben keinen langfristigen Effekt. Worauf es ankommt, ist die richtige Mischung zwischen Wertschätzung, Respekt und Klarheit.
Mit Ehrlichkeit und klaren Worten zum Ziel kommen
„Man kann nicht nicht kommunizieren“, sagte der Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick schon vor Jahrzehnten. Damit ist er bis heute einer der meist zitierten Wissenschaftler. Zu Recht, denn seine These bewahrheitet sich jeden Tag in Büros, Familien und Freundschaften. Unabhängig von den Worten, die ein Mensch sagt, „spricht“ er ständig mit seinem Körper. Das Problem dabei? Etliche Menschen wissen nicht, wie sie auf andere wirken bzw. was sie überhaupt mit ihren Worten und ihrer Körpersprache ausstrahlen. Das gilt sowohl für Ihre Mitarbeiter als auch für Sie als Führungskraft. Selbstreflexion ist entscheidend. Für ein richtiges Feedback ist es deswegen essenziell, dass Sie sich selbst bewusst machen, wie Sie nach außen hin wirken.
Feedback und Kommunikation gehören untrennbar zusammen. Nur wenn Sie klare und deutliche Worte an Ihre Mitarbeitern und Kollegen richten, werden diese verstehen, was Sie wollen. Doch viele Menschen haben Angst vor klaren Aussagen und retten sich mit schwammigen Ausflüchten, um vermeintliche Missverständnisse zu vermeiden. Was in den meisten Fällen eintritt, ist nur leider das Gegenteil: Unkonkrete Anmerkungen führen erst recht zu Missverständnissen. Also trauen Sie sich, Dinge auszusprechen, die Ihre Mitarbeiter vielleicht nicht gerne hören. Und glauben Sie daran, dass diese Ihr Anliegen verstehen werden – sofern Sie den richtigen Ton treffen und sachlich bleiben.
Feedback muss ein Ziel haben
Um Ihre Mitarbeiter nicht mit Ihrem Feedback zu verletzen, kommt es drauf an, wie Sie Ihre Meinung verpacken. Hierzu bietet sich die sogenannte „WWW-Formel“ an: Wahrnehmung, Wirkung, Wunsch. Erklären Sie Ihrem Mitarbeiter zunächst, wie Sie ihn in einer bestimmten Situation wahrgenommen haben. Erläutern Sie dann, wie sein Verhalten auf Sie gewirkt hat. In einem letzten Schritt sagen Sie, was Sie sich für die Zukunft anders wünschen. Wichtig ist, dass Sie immer aus Ihrer Sicht und nur für sich selbst sprechen. Artikulieren Sie Ihre Wünsche und Bedürfnisse deutlich, schließlich können andere Menschen nicht hellsehen.
Ebenfalls entscheidend, um gutes Feedback geben zu können, ist, dass Sie niemals auf Dritte verweisen, nach dem Motto: Herr XY sagt auch, dass Sie dieses und jenes nicht können! Damit treffen Sie weder beim Adressaten Ihres Feedbacks auf Verständnis noch stellen Sie sich selbst in ein gutes Licht. Denn eine solche Aussage suggeriert, dass Sie mit anderen Menschen (schlecht) über Ihr Gegenüber geredet haben. Das wirkt nicht sonderlich vertraulich oder loyal und lässt Sie nicht als gute Führungskraft dastehen. Achten Sie deswegen darauf, ausschließlich für sich zu sprechen und Ihre ganz persönliche Meinung zu artikulieren. Nur so können beide Seiten vom Feedback profitieren.
Keine Zeit? Keine Ausrede!
Geben Sie Feedback immer nur unter vier Augen. Das zeugt von Respekt und schafft eine vertrauliche Basis zwischen beiden Seiten. So kann sich Ihr Mitarbeiter trotz Feedbacksituation einigermaßen wohlfühlen und sich trauen, auf Ihre Äußerung zu reagieren. Denn auch das ist wichtig: Hören Sie sich die Meinung Ihres Mitarbeiters zu Ihrem Feedback an. Keine Frage, solche Gespräche sind unangenehm. Deswegen nutzen viele Führungskräfte und Teamleiter die Ausrede, keine Zeit für ausführliches Feedback zu haben. Dabei ist gerade das offene Feedback wunderbar dafür geeignet, um Zeit zu sparen. Denn so lassen sich Missverständnisse, deren nachträgliche Aufklärung viel Zeit kosten würde, bereits im Vorfeld vermeiden.
Feedbackgespräche sollten zudem nicht zwischen Tür und Angel stattfinden. Nehmen Sie sich Zeit, um mit Ihren Mitarbeitern zu sprechen. Das sorgt für eine respektvolle Stimmung zwischen Ihnen beiden. Hinzukommt, dass Feedback nicht immer negativ sein muss, sondern durchaus positiv sein kann. Achten Sie darauf, beides gleichermaßen einzusetzen, denn Lob und Kritik sollten sich die Waage halten. So gelingt es Ihnen als Führungskraft, Ihre Kollegen und Mitarbeiter langfristig zu motivieren und eine dauerhaft angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Was Ihnen dabei noch helfen kann, lesen Sie in unserem „ultimativen Leitfaden für Feedbackgespräche“: