Drei Maßnahmen zur Verbesserung des Betriebsklimas
Hashtags wie #ThankGodItsFriday, #endlichFreitag oder #HateMondays sind mit hunderttausenden Einträgen der Renner in sozialen Netzwerken. Der Montag spielt die Rolle des verhassten Starts in die Arbeitswoche, der Freitag ist der lang erwartete Retter ins Wochenende. Ernsthaft? Ist das die richtige Einstellung zum Job? Die richtige Haltung gegenüber einer Aktivität, mit der man fast die Hälfte seines Lebens verbringt? Wohl kaum. Doch damit der Job wirklich Spaß macht, kommt es maßgeblich auf das Betriebsklima an. Mit welchen drei einfachen Maßnahmen Sie das Betriebsklima nachhaltig verbessern, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Hierarchiegerangel? Schluss damit!
Ein Team funktioniert immer nur so gut wie sein schwächstes Glied. Um an dieser Stelle Missverständnissen vorzubeugen – das schwächste Glied ist natürlich nicht per se schwach. Gemeint sind die Fähigkeiten, die jedes einzelne Teammitglied in die Gruppe einbringt. Dass eine langjährige Führungskraft über mehr Fachwissen verfügt, als der Azubi im ersten Lehrjahr und dass dieser damit ein „schwächeres“ Glied ist, versteht sich sicher von selbst. Und das ist überhaupt nicht schlimm. Im Gegenteil: Je heterogener ein Team, desto vielseitiger der Input an Ideen. Wichtig ist an dieser Stelle nur, dass das Betriebsklima nicht unter einem Hierarchiegerangel leidet.
Leider passiert es oft, dass unerfahrenere oder neue Mitarbeiter im Team erst um ihren Platz kämpfen oder sich in den Augen der anderen beweisen müssen. Für die Stimmung im Team und das Betriebsklima ist das tödlich. Deswegen ist es für Sie als Führungskraft extrem wichtig, dass Sie ein Machtgerangel in heterogenen Gruppen vermeiden. Hierbei bietet es sich an, im gesamten Team – zum Beispiel im Rahmen einer Projektvorbesprechung – die Stärken eines jeden Teammitglieds zu definieren und dementsprechend gemeinsam alle Aufgaben zu verteilen. So weiß jeder, was er zu tun hat. Gleichzeitig bekommt damit der einzelne Mitarbeiter das Gefühl, wirklich gebraucht zu werden. Das motiviert dazu, sich voll und ganz für das Projekt einzusetzen. So übergeben Sie Ihrem Team wertvolle Verantwortung und fördern dadurch das Betriebsklima.
Geben Sie Azubis eine Stimme
In diesem Zusammenhang sollten Sie als Führungskraft darauf achten, dass Ihren Azubis genügend erfahrenere Mitarbeiter zur Verfügung stehen, die bei Fragen oder Problemen weiterhelfen. Auch das ist wichtig für das Betriebsklima. Denn nur, wenn sich wirklich alle Teammitglieder gut aufgehoben fühlen, ist die Stimmung in der Abteilung dauerhaft gut. Wie wäre es also mit einem Azubi-Sprecher? Dieser erhält die Aufgabe, alle Themen des Azubi-Teams an die zuständigen Ausbilder zu kommunizieren. Das können zum Beispiel Vorschläge für Schulungen und Projekte, Feedback zur Prüfungsvorbereitung oder Azubi-Events sein. Fühlen sich Ihre Azubis ernst genommen, wirkt sich das positiv auf das ganze Betriebsklima aus. Ein weiterer Pluspunkt: Wenn Ihre Azubis einen konkreten Ansprechpartner für bestimmte Themen haben, sind andere Mitarbeiter nicht genervt, weil sie beispielsweise nach etwas gefragt werden, das nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich liegt. Klingt vielleicht seltsam, ist für einige Menschen aber ein wichtiger Faktor, wenn es um ein gutes Betriebsklima geht. Denn – und das sollten Sie nie vergessen – jeder Mitarbeiter ist auch nur ein Mensch und hat einen eigenen Charakter. Natürlich können Sie als Führungskraft nicht jede einzelne Befindlichkeit berücksichtigen. Doch manches lässt sich mit kleinen Maßnahmen ganz einfach verbessern. Selbst wenn es nur die geklärten Zuständigkeiten sind.
Legen Sie Wert auf Hygiene
Falls Sie jetzt an das Parfüm der Kollegin denken – bitte nicht! Denn das ist nicht mit Hygiene gemeint. Aber Spaß beiseite. Hygiene spielt eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit dem Betriebsklima. Die sogenannten Hygienefaktoren am Arbeitsplatz wirken sich maßgeblich auf die Stimmung im Unternehmen aus. Konkret gemeint ist damit der Zustand der Arbeitsbedingungen in Ihrem Betrieb. Das können zum Beispiel die Beziehungsqualität Ihrer Teammitglieder sein, die Einteilung des Urlaubs oder das Arbeitsklima generell. Empfinden einzelne Mitarbeiter diese als nicht akzeptabel oder sieht einer Ihrer Mitarbeiter hier Missstände, so wird sich bei ihm über kurz oder lang Unzufriedenheit einstellen. Für Sie als Führungskraft bedeutet das höchste Zeit zur Intervention. Ansonsten kippt das Betriebsklima schneller, als Sie denken.
Bevor Sie allerdings in blinden Aktionismus verfallen – das bloße Beseitigen der Missstände reicht leider nicht aus. Zwar wird der Mitarbeiter danach nicht mehr unzufrieden sein. Seine Arbeitsmotivation können Sie so aber nicht steigern. Und die ist ebenfalls extrem wichtig für ein dauerhaft gutes Betriebsklima. Anders gesagt: Ihr Mitarbeiter meckert dann vielleicht nicht mehr über das Thema, aber das Wochenende sehnt er immer noch herbei. Was Sie brauchen, sind echte Motivatoren. Denn die helfen Ihren Mitarbeitern nicht nur, sich langfristig gut ins Team und in die Projekte einzubringen, sondern fördern auch das Betriebsklima.
Investieren Sie in die richtige Mitarbeitermotivation
Um das Betriebsklima mit den richtigen Motivatoren zu verbessern, sind genau zwei Dinge zu beachten:
- Gute Motivatoren bieten einen echten Mehrwert!
- Nicht jeder Motivator eignet sich für jeden Mitarbeiter!
Was bedeutet das konkret? Um die richtigen Motivatoren zu finden und mit deren Hilfe das Betriebsklima zu verbessern, bietet es sich an, regelmäßige Feedbackgespräche mit Ihren Mitarbeitern zu führen. Sprechen Sie mit ihnen, bitten Sie um ihre Einschätzung zum Betriebsklima und finden Sie gemeinsam heraus, was sich verändern müsste, damit sich dieses verbessert. Hierbei sind folgende Leitfragen nützlich:
- Wie bewerten Sie das Betriebsklima und die Stimmung in Ihrer Abteilung/Ihrem Team?
- Wie sehen unsere Arbeitsbedingungen aus? Welche Bedingungen lösen aktuell Unzufriedenheit aus?
- Wie werden Konflikte gelöst?
- Was müsste sich ändern, damit Sie sich wohler fühlen?
- Was würde Ihnen als Anerkennung für Ihre Leistung eine Freude bereiten?
Haben Sie Ihrem Mitarbeiter im Vier-Augen-Gespräch diese Fragen gestellt, kommt es auf das Zuhören an. Zeigen Sie als Führungskraft, dass Ihnen die Wünsche Ihrer Mitarbeiter wichtig sind. Das suggeriert Vertrauen und hilft dabei, dass Ihre Mitarbeiter Ihnen ehrliche Antworten geben. So erfahren Sie, wie das Betriebsklima in Ihrem Unternehmen wirklich aussieht. Ebenfalls möglich: regelmäßige Stimmungsabfragen. Hierzu können Sie einfach einen anonymen Fragebogen ausfüllen lassen, bei dem Ihre Mitarbeiter mehrere Auswahlmöglichkeiten ankreuzen können, wie die Stimmung im Team ist.
Darum ist das Betriebsklima so entscheidend
Die wichtigste Ressource Ihres Unternehmens sind Ihre Mitarbeiter. Die Leistungen, die Ihr Team vollbringt, entscheiden maßgeblich darüber, wie erfolgreich der gesamte Betrieb ist. Deswegen sollten Sie sich als Führungskraft die Zeit nehmen, am Betriebsklima zu arbeiten und Ihren Mitarbeitern eine tolle Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Denn nur so lässt sich auf Dauer erfolgreich arbeiten. Achten Sie also darauf, dass
- es kein Hierarchiegerangel gibt und alle Teammitglieder gleich viel wert sind,
- die Hygienefaktoren stimmen,
- Sie Ihr Team mit den richtigen Motivatoren fördern.
Dann steht einem guten und langfristig angenehmen Betriebsklima nichts im Wege.